Finanzielle Kennzahlen bilden das Rückgrat jeder Unternehmensanalyse. Für deutsche Mittelständler sind dabei bestimmte KPIs besonders aussagekräftig, da sie die spezifischen Herausforderungen des Mittelstands adressieren.
Der Cashflow gehört zu den wichtigsten Kennzahlen überhaupt. Anders als der Gewinn zeigt er die tatsächliche Liquiditätssituation und ist gerade für mittelständische Unternehmen existenziell. Eine Studie des DIHK zeigt, dass 68% der erfolgreichen Mittelständler den operativen Cashflow als primären Steuerungsindikator nutzen. Berechnen Sie ihn regelmäßig als Differenz zwischen Einzahlungen und Auszahlungen aus der laufenden Geschäftstätigkeit.
Die Eigenkapitalquote spielt im deutschen Mittelstand eine besonders wichtige Rolle. Mit durchschnittlich 30% liegt sie deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 23%. Eine solide Eigenkapitalquote stärkt nicht nur die Kreditwürdigkeit bei Banken, sondern bietet auch Schutz in Krisenzeiten, wie die Corona-Pandemie eindrucksvoll bewiesen hat. Streben Sie eine Quote von mindestens 25-30% an, um für Wachstumsinvestitionen und unerwartete Herausforderungen gewappnet zu sein.
Weitere wichtige finanzielle KPIs:
- EBIT-Marge: Sollte branchenabhängig zwischen 5-15% liegen
- Working Capital Ratio: Idealwert zwischen 1,2 und 2,0
- Debitorenlaufzeit: In Deutschland durchschnittlich 41,4 Tage
- Return on Investment (ROI): Mindestens 10% für gesundes Wachstum